Abschied von der Transall in Wunstorf

Abschied von der Transall in Wunstorf

Im niedersächsischen Wunstorf endete eine Ära: Das Lufttransportgeschwader 62 verabschiedete sich von seinem bisherigen „Arbeitstier“, der Transall C-160. 46 Jahre lang waren die Transportflugzeuge dieses Typs im Einsatz. In den nächsten Jahren wird Wunstorf der Heimatflugplatz aller A400M, die zukünftig in der Luftwaffe fliegen werden.

 

„Mit dem Tag der Indienststellung der Transall in Wunstorf am 23.06.1969 begann wie heute eine neue Ära im militärischen Lufttransport,“ sagte der Kommodore des Lufttransportgeschwaders 62 (LTG 62), Oberst Ludger Bette, gestern zu Beginn seiner Rede. Anlass war der militärische Appell zur Einstellung des Flugbetriebs der Transall C-160 auf dem Fliegerhorst Wunstorf. Damals waren mit der neu eingeführten Transall Einsätze über größere Strecken, mit mehr Ladung, bei schlechterem Wetter und mit bis dahin nicht vorhandenen Fähigkeiten möglich. Zuvor sprach der Kommandeur Fliegende Verbände, Generalmajor Helmut Schütz zu den Soldaten des LTG 62 und den 200 geladenen Gästen. „Eine lange bewegte Geschichte deutscher Transportgeschichte geht zu Ende“, sagte Generalmajor Helmut Schütz. Jedes Mitglied einer Transall-Besatzung sei mindestens einmal in Wunstorf geflogen. Mit dem Abschied wird Platz geschaffen für das neue Luftfahrzeug A400M. „Diese Maschine wird sich die Sporen erst noch verdienen müssen“, so der Generalmajor.

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In der erst vor etwa sechs Monaten fertiggestellten Ausbildungshalle für den Airbus A400M waren die Soldaten des LTG 62 angetreten, um das für den Fliegerhorst Wunstorf so emotionale Ereignis zu würdigen. Das Aufeinandertreffen von neu und alt, die Verabschiedung des „Engels der Lüfte“ in der neuen A400M-Halle war gewollt, denn der militärische Lufttransport wird nicht eingestellt, sondern es beginnt eine neue Ära. Die des A400M. Viele wehmütige Gesichter waren zu erkennen, sowohl bei den angetretenen Soldaten, als auch bei den geladenen Gästen, unter denen sich ehemalige Soldaten des Geschwaders und Freunde des Lufttransportes befanden. Es wurden sicherlich auch einige Tränen weggewischt. Denn die Transall war ein zuverlässiges und treues Arbeitstier, das sich in zahlreichen Einsätzen der Bundeswehr bewiesen hat. Es gibt kaum einen Auslandseinsatz, bei dem nicht auch die Transall eingesetzt worden ist. „Wir glauben daran, dass jede einzelne Transall eine Seele hat. Sie ist gutmütig und verzeiht Fehler.“ Treffender konnte Oberst Bette nicht beschreiben, was alle Besatzungen in den vergangenen 46 Jahren Transall in Wunstorf gespürt haben. Das LTG 62 absolvierte über 300.000 Flugstunden, bei denen tausende Passagiere und abertausende Tonnen Fracht sicher und zuverlässig transportiert wurden. All diese Leistungen waren aber nur im Verbund mit den Schwestergeschwadern in Hohn und Penzing möglich, die die Geschichte der Transall noch einige Jahre weiterführen werden.

 

Mit den Wünschen, dass der Airbus A400M ein würdiger Nachfolger der Transall werde und als neuer „Engel der Lüfte“ wahrgenommen und ebenso in die Geschichte eingehen werde, beendete Oberst Bette seine Rede. Mit dem letzten Überflug einer Transall über die mit einer Sondermarkierung versehenen anderen Transall endete der offizielle Teil der Veranstaltung. Beim anschließenden Commanders-Call trafen sich aktive und ehemalige Angehörige des Geschwaders, um in Erinnerungen zu schwelgen.

Autor: Peter Breuer/Luftwaffe
Foto: Peter Breuer/Luftwaffe

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