Ausrüstung, ohne die nichts fliegt

Ausrüstung, ohne die nichts fliegt

Bei der Übung Green Flag starten die deutschen Kampfjets zweimal täglich. Viel Arbeit auch für die Spezialisten der Flugausrüstung.

Ein Pilot testet vor seinem Flug den korrekten Sitz seiner Ausrüstung. (Quelle: Luftwaffe/Carl Schulze)

Angespannt und völlig fokussiert kommen die Piloten nach ihrem Briefing im Ausgaberaum für die Fliegersonderbekleidung auf der Nellis Air Force Base an. Hier hängen die Dinge, die ein Pilot anziehen muss, bevor es losgeht in den Himmel über der Wüste Nevadas.

Hauptfeldwebel Thorsten Pössel, 41 Jahre alt, ist mit seinem Team verantwortlich für die Ausrüstung der Piloten. Neben Helm, Weste und Anti-G-Hose gibt es hier alles, was das Pilotenherz benötigt. Vor- und Nachfluginspektionen der Fliegersonderbekleidung gehören ebenso wie die 30-Tage-Inspektionen dazu. Dabei wird die Ausrüstung eingehend gewartet.

Der gelernte Tornado-Fluggerätemechaniker hat auf den Eurofighter umgeschult. So ist er die ideale Besetzung für dieses Kommando in dem beide, Tornado und Eurofighter, zusammen Hand in Hand üben.

Hauptfeldwebel Thorsten Pössel unterstützt die Piloten vor und nach dem Flug. (Quelle: Luftwaffe/Francis Hildemann)

Amerikaner und Deutsche lernen voneinander

„Die Zusammenarbeit mit den Amerikanern ist sehr professionell. Wir werden ganz toll unterstützt. Also besser geht es gar nicht. Wir tauschen uns aus, zeigen wie wir unsere Arbeit machen und die Amerikaner zeigen ihre Abläufe. So lernen wir immer mal wieder was Neues“, so der erfahrene Spezialist für Rettungs- und Sicherungsgerät. Für ihn ist es das 25. Kommando.

„Wenn der Pilot zu uns kommt, dann hat er den Kopf schon voll mit Informationen. Die sind dann schon voll konzentriert und fokussiert auf ihren Auftrag. Eben professionell. Da ist es wichtig, dass wir hier die Fliegersonderbekleidung so platzieren, dass er sofort das findet, was er braucht, ohne fragen oder suchen zu müssen. Ein bisschen wie bei Mutti zu Hause. Wir legen vorher die Fliegersonderbekleidung zurecht, die der Pilot anziehen und mitnehmen muss. Wenn er sich fertig macht, stehen wir dann nur noch bereit, um zu helfen, wenn Probleme auftreten“, erklärt Hauptfeldwebel Pössel.

Ständig alle wichtigen Informationen direkt vor Augen

Etwas ganz Besonderes ist der Helm des Piloten. Nicht nur, dass er schützen soll, in ihm laufen auch alle Kommunikationsstränge für den Piloten zusammen. Daneben ist auch die Sauerstoffmaske mit dem Helm verbunden. Wichtig, wenn im Flug die Belastung so hoch ist, dass der Pilot zusätzlichen Sauerstoff benötigt.

Insgesamt drei unterschiedliche Helmtypen werden durch das Team bei Green Flag betreut. Zum einen der Helm für die Tornado Besatzung, der sogenannte HGU 55 G, und zwei unterschiedliche Versionen für die Eurofighterpiloten. Der eine nennt sich ACS und der andere HEA Helm. Insbesondere der Letztere ist etwas ganz Besonderes. Er besitzt ein Head-up-Display, mit dem der Pilot alle Informationen und Daten direkt vor seine Augen ins Visier eingespielt bekommt. So kann der Pilot seine Kopfhaltung bzw. Blickrichtung beibehalten und trotzdem all das sehen, was er benötigt.

Die Fliegerhelme der Eurofighterpiloten. (Quelle: Luftwaffe/Francis Hildemann)

Jeder dieser Helme wird ganz individuell auf den Kopf des Piloten angepasst. Dazu gehört auch, dass die Augenabstände vermessen werden und so das Display punktgenau eingestellt werden kann. Und nicht nur das: Der Kopf des Piloten wird abgescannt. Die Daten gehen danach zur Herstellerfirma nach England und acht Monate später bekommt der Pilot seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Helm. 2012 bis 2014 wurde der Helm beim Taktischen Luftwaffengeschwader 31 in Nörvenich unter Mitwirkung von Hauptfeldwebel Pössel in die Luftwaffe eingeführt. Dafür musste er vorher in Großbritannien bei der Firma BAE Systems eine vierwöchige Ausbildung durchlaufen.

Autor: PIZ Lw

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