„Bodengebundene Luftverteidigung – Sachstand und Perspektiven“

„Bodengebundene Luftverteidigung – Sachstand und Perspektiven“

„Wir brauchen eine Architektur aus verschiedenen Systemen, die es uns erlaubt, den Kampfhubschrauber, der wenige hundert Meter vor einem Kampfverband des Heeres aus der Deckung kommt, genauso verlässlich zu bekämpfen, wie einen ballistischen Flugkörper, der sich beinahe senkrecht auf die logistische Basis im Einsatzgebiet stürzt.“ Brigadegeneral Hogrebe stellte klare Forderungen an die zukünftige Luftverteidigung.

 

Die Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V. hatte zur ihrer ersten Berliner Plattform in diesem Jahr geladen. Das aktuelle Thema „Bodengebundene Luftverteidigung

Sachstand und Perspektiven“ hatte zahlreiche Vertreter aus Politik, Militär und Industrie in die Landesvertretung Sachsen-Anhalt nach Berlin gelockt. Auch der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags, Dr. Hans-Peter Bartels, befand sich unter den interessierten Zuhörern.

 

Das Spektrum, das unsere Streitkräfte heute bedroht, reicht von der Minidrohne bis hin zu ballistischen Flugkörpern großer Reichweite. Brigadegeneral Hogrebe unterstrich, dass diesem komplexen Szenario nur teilstreitkraftübergreifend und in einem multinationalen Ansatz begegnet werden könne. Der Schutz von Landstreitkräften werde durch weitreichende Waffensysteme in Form eines dynamischen Raumschutzes, lageabhängig auch mit Unterstützung luftgestützter Luftverteidigungskräfte, sichergestellt. Die Integration der landgestützten Systeme zur Flugkörperabwehr in der unteren Abfangschicht mit den Sensoren der Marine sei ein weiteres Beispiel effektiver Abwehrmaßnahmen. Im Bereich der multinationalen Zusammenarbeit sei die Aufstellung einer Multinational Air and Missile Defence Task Force das strategische Ziel. Darüber hinaus berichtete er von den derzeitigen bilateralen Kooperationsabsichten mit den Niederlanden und Polen. Mit Blick in die Zukunft sei es wichtig, das in der Luftwaffe befindliche PATRIOT System für multinationale Einsätze weiterhin auf modernstem Stand zu halten und so die Zeit bis zur Verfügbarkeit eines Taktischen Luftverteidigungssystems (TLVS) optimal überbrücken zu können, so der Brigadegeneral. Darüber hinaus sei die Sicherstellung des Nah- und Nächstbereichsschutz essentiell, um dem akut gestiegenen Schutzbedürfnisses der Landstreitkräfte Rechnung zu tragen.

 

Unter Leitung des Präsidenten der Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e.V. Generalleutnant a.D. Aarne Kreuzinger-Janik folgte eine äußerst lebhafte Diskussion. Großen Beifall erhielt der Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags. Er betonte, dass die Herausforderung für die Luftwaffe jetzt da seien. „Und wir sagen dann in 10 Jahren haben wir eine Lösung dafür, das ist zu lang.“ Dr. Hans-Peter Bartels hatte in seinem letzten Jahresbericht das mangelnde Tempo bei Rüstungsvorhaben kritisiert.

 

„Die Diskussion hat gezeigt, dass es höchste Zeit war, sich mit dem wichtigen Thema auseinanderzusetzen.“ resümierte Generalleutnant a.D. Aarne Kreuzinger-Janik zufrieden am Ende der Veranstaltung.

 

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Text: Dr. Thorsten Weber

Fotos: Astrid Burger-Weber

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