Brandschützer aus Schortens im Dauereinsatz

Brandschützer aus Schortens im Dauereinsatz

Ein verregneter Nachmittag im November. Plötzlich heißt es: „Luftnotlage, platzeigener Tornado mit Hydraulikproblem im Anflug auf die Landebahn 10.“ Blitzschnell müssen die Brandschützer auf dem Fliegerhorst Jever reagieren – ab in die Fahrzeuge und auf geht es zum Bereitstellungsraum.

Nach der Bekämpfung des Triebwerkbrandes und dem Herstellen der Bodensicherheit wird alles daran gelegt, die Passagiere aus der verrauchten Transall zu retten. (Quelle: Luftwaffe/Matthias Döring)

Wenig später fährt das zweisitzige Kampflugzeug der Luftwaffe seinen Fanghaken aus. Bei der Landung mit zu hoher Geschwindigkeit rastet der Tornado damit in eine der Notfanganlagen – eine Art Seil, das quer über die Landebahn gespannt ist – des Fliegerhorstes ein. Zu allem Überfluss versagt dabei auch noch das Bugfahrwerk und knickt ein. Glücklicherweise handelt es sich dabei nur um eine simulierte Notlage im Rahmen einer Übungswoche der militärischen Brandschutzkräfte der Luftwaffe. Sie sind in der 7. Staffel des Objektschutzregimentes der Luftwaffe zusammengefasst.

Brandschutzkräfte und Fliegerarztpersonal stellen die patientengerechte Rettung der Luftfahrzeugbesatzung nach einer harten Landung sicher. (Quelle: Luftwaffe/Matthias Döring)

Flugabsturz im Bereich der Radarstellung Brockzetel

Mit Einbruch der Dunkelheit wird der Brandschutzzug erneut alarmiert. Diesmal ist das Szenario ein Flugzeugabsturz im Bereich der ostfriesischen Radarstellung Brockzetel. Zwei Piloten konnten sich mit dem Schleudersitz aus dem Kampflugzeug retten. Höhepunkt und zugleich Abschluss der Übungswoche ist die Luftnotlage einer Transall in den Nachtstunden. Das Transportflugzeug muss aufgrund eines brennenden Triebwerks und wegen Rauchausbreitung in der Kabine notlanden. Zur Darstellung der verschiedenen Lagen stehen auf dem Fliegerhorst Jever neben mehreren Hubschrauberzellen auch ausgemusterte Tornado-Kampflugzeuge und ein Transall-Transportflugzeug zur Verfügung.

Neben dem Löschen von Bränden im Umfeld des Absturzes hat die Suche nach den Piloten allerhöchste Priorität. (Quelle: Luftwaffe/Benjamin Bergmann)

Dienstleister für die fliegende Luftwaffe

Die Soldatinnen und Soldaten der 7. Staffel sind allesamt geschulte Feuerwehrleute. Sie haben eine Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann oder zur Berufsfeuerwehrfrau, einschließlich vieler militärischer Weiterbildungslehrgänge, durchlaufen. Sie sind Dienstleister für die fliegende Luftwaffe und immer dann zur Stelle, wenn auf einem Einsatzflugplatz im Ausland keine angemessene Absicherung nach deutschen Standards vorhanden ist. Schwerpunkt der militärischen Brandschutzkräfte der Luftwaffe ist der Flugzeugbrandschutz. Ebenso gehören technische Hilfeleistungen, Einsätze mit gefährlichen Stoffen und Gütern und die „reguläre“ Gebäudebrandbekämpfung zu ihren Aufgabenbereichen.

Die Absicherung des notgelandeten Flugzeugs erfolgt sowohl über die Wenderohre des Flugfeldlöschfahrzeugs als auch über einen Atemschutztrupp mit Schnellangriff. (Quelle: Luftwaffe/Matthias Döring)

Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt

Zur Verbesserung ihrer Fähigkeiten finden reale Brandausbildungen an verschiedenen Trainingseinrichtungen im In- und Ausland statt. Hinzu kommen regelmäßig die Schichtübungswochen auf dem Fliegerhorst Jever. In der letzten Trainingswoche konnten durch Einsatzübungen erneut große Fortschritte im Bereich der Einsatzbereitschaft gemacht werden. Auch der sogenannte „air mindedness“, das Verständnis für die Eigenheiten und Verfahren auf einem militärischen Flugplatz, wurde dabei ausgebaut.

Austausch der Kenntnisse

Neben den Beteiligten der Staffel übte auch ein erfahrener Angehöriger der Berufsfeuerwehr Dortmund, im Rahmen einer Reservedienstleistung, als militärischer Brandschützer mit. Die Möglichkeit, auf eine solche Expertise im Rahmen der Übungswoche zurückgreifen zu können, war für alle Teilnehmer äußerst hilfreich und wurde gewinnbringend genutzt. Alles in allem haben die militärischen Brandschutzkräfte ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt und gezeigt, dass sie den fliegenden Verbänden der Luftwaffe uneingeschränkt zur Verfügung stehen.

Alle Beteiligten der Übung freuen sich nach Ende der Abschlusslage über eine gelungene und lehrreiche Übungswoche. (Quelle: Luftwaffe/Matthias Döring)
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