Christstollen für Soldaten im Einsatz

Die Trennung zwischen den Soldatinnen und Soldaten und ihren Familien gehört zu ihrem täglichen Dienst bei der Bundeswehr dazu. Egal, ob es nun 5, 50 oder 500 Kilometer sind, die zwischen ihnen liegen. Dennoch wollen viele von ihnen während der Weihnachtszeit bei ihren Liebsten sein. Nicht allen Soldaten ist dies aufgrund ihres Dienstes möglich. Mehrere Tausend Kilometer von der Heimat entfernt dienen viele in Auslandseinsätzen. So auch einige Soldaten des Taktischen Luftwaffengeschwaders (TaktLwG) 33 in Büchel, die während der Weihnachtszeit für den Einsatz „Counter Daesh“ in Jordanien stationiert sind.

250 Stollen für die Soldaten

Ihre Heimat, die Eifel, ist für ihre zahlreichen Traditionen bekannt. 2017 wurde durch den Verbandsbürgermeister von Cochem, Wolfgang Lambertz, eine neue hinzugefügt. Um den Soldaten, die fernab der Heimat ihren Dienst tun, eine kleine Aufmerksamkeit und ein Stück Heimat mit der Feldpost zu schicken, findet jährlich ein Christstollenbacken mit dem Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 33, Oberst Thomas Schneider, statt. Aber auch die Soldatinnen und Soldaten, die in Büchel dienen, sollen nicht leer ausgehen. Dafür stellten die Cochemer Ellen und Karl-Joachim Lohner von der Familienbäckerei „Die Lohner´s“ dieses Jahr erneut ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. Es wurden insgesamt 250 Christstollen gebacken, von denen 50 nach Jordanien geschickt und 200 an das TaktLwG 33 übergeben werden.

Für seine Soldaten macht der Inspekteur der Luftwaffe auch mal gerne die Hände „schmutzig“. Quelle: Bundeswehr/Volker Muth

 

Drei Cochemer treffen aufeinander

Lambertz, der in der Umgebung von Cochem aufgewachsen ist, hat dieses Jahr einen alten Schulkameraden zur Unterstützung eingeladen. Dieser ist niemand Geringeres als der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, der ebenfalls gebürtiger Cochemer ist. Anlässlich seines Truppenbesuchs im TaktLwG 33 reiste er anschließend in die Ortschaft Polch, 15 Kilometer südwestlich von Koblenz.

Nach der Ankunft von Gerhartz, Lambertz und Schneider in der Bäckerei begannen sie direkt mit der Arbeit. Jeder einzelne von ihnen packte an. Streng überwacht vom Bäckermeister Karl-Joachim Lohner persönlich, gab dieser Anleitung und Ratschläge. Die Stimmung war familiär. Während sie den Teig für die Stollen abwogen, tauschten sich die gebürtigen Cochemer über verschiedene Erlebnisse aus ihrer Jugend aus. Sie verdeutlichten auch ihre tiefe Verbundenheit mit der Region. „Ja, man kennt sich eben. Es ist alles sehr familiär hier auf dem Lande“, sagte Lohner lächelnd. So erzählte der Inspekteur der Luftwaffe schmunzelnd: „Wenn wir auf dem Schulweg mit dem Bus ins Tal gefahren sind, fuhren wir immer am Café Lohner vorbei. Nach dem Unterricht sind wir auch öfter dort gewesen. Teilweise fiel mir auch die Entscheidung zwischen dem Lateinunterricht oder dem Café schwer.“

Inspekteur der Luftwaffe, Bürgermeister, Bäckermeister. Unterschiedlicher kann es nicht sein, doch eins verbindet die drei – ihre Heimat Cochem. Quelle:Bundeswehr/Volker Muth

 

Eine kleine Freude, aber ein großes Symbol

Der Inspekteur der Luftwaffe erläutert zudem, dass es in vielen Luftwaffenstandorten Aktionen wie das Christstollenbacken gibt. Das sei wichtig, damit die Nähe zu den Regionen und die Verbundenheit zu der Bevölkerung nicht verloren geht, erklärt der General. Er selber habe sich entschieden, die Cochemer Aktion zu unterstützen, weil es nicht nur seine Heimat ist, sondern er am Beginn seiner militärischen Karriere als Wehrpflichtiger in Büchel stationiert war.

Das Wichtigste aber ist: „Die Männer und Frauen im Einsatz freut es“, so Gerhartz und er setzt fort: „Es sind nicht nur Soldaten, die in Jordanien dienen. Es sind Menschen mit Familien, die sich trotz der kommenden Weihnachtszeit dafür entschieden haben, Tausende Kilometer entfernt von ihnen in den Einsatz zu gehen, um einen Beitrag für den Frieden zu leisten.“ Die Gemeinde Cochem zeigt mit ihrer Aktion die tiefe Verbundenheit mit ihren Soldatinnen und Soldaten. Es soll ein Stück Weihnachtsgefühl und Heimat schenken und eine kleine Anerkennung für die Leistungen der Männer und Frauen sein.

Fortuna ist die Göttin des Glücks. Die Stollen werden die Soldaten bestimmt zumindest glücklich machen. Quelle: Bundeswehr/Volker Muth

 

Nachdem die Christstollen fertig zubereitet waren, bekamen Gerhartz, Schneider und Lamberts vom Bäckermeister Lohner eine Führung durch die Produktionsräume. Abschließend bedankten sich die Gäste bei der Bäckerei für ihre Gastfreundschaft und Gerhartz verlieh für diese gemeinnützige Aktion Karl-Joachim Lohner den Coin des Inspekteurs der Luftwaffe.

 

Autor: Nathalie Passon

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