„Der Letzte macht das Licht aus“

„Der Letzte macht das Licht aus“

Planung ist die halbe Miete. Was im Inland gilt, ist auch für den Einsatz und für Übungen im Ausland wichtig. Bei Persistent Presence 2017 in Lettland ist es Stabsunteroffizier Sascha Roman Bauerschäfer, der sich um die administrativen Aufgaben des Kommandos kümmert.

 

Er ist angekommen, und sein Wohncontainer ist bezugsfertig. Sein Gepäck wurde vorab verschickt und ist bereits in Lettland. Die letzten Tage vor der Anreise sind für ihn wie im Nu vergangen. Stabsunteroffizier Sascha Roman Bauerschäfer ist bereit für die neue Herausforderung. Seinen umfangreichen Aufgaben im Geschäftszimmer fiebert der 25-Jährige schon entgegen. Zusammen mit seiner Kameradin, Stabsunteroffizier Janine Leuthäuser, unterstützt er den Kommandofeldwebel Andreas Staude – den „Spieß“.

Im „Admincontainer“ läuft die Planung für Persistent Presence auf Hochtouren. (Quelle: Luftwaffe/Daniel Heinen )

 

„Mädchen für Alles“

Das Aufgabenfeld im Geschäftszimmer ist klar: „Man ist hier die eierlegende Wollmilchsau. Sozusagen das Mädchen für alles“, erklärt Bauerschäfer lachend. Das „Admin-Team“ kümmert sich darum, dass alle ein Dach über dem Kopf haben, dass Strom aus den Steckdosen kommt, dass bei den Mahlzeiten immer etwas auf den Tellern liegt – und einiges mehr. Sie arbeiten immer im Hintergrund, und wenn sie am wenigsten auffallen, machen sie ihren Job am besten.

 

Rund 120 deutsche Soldaten sind derzeit auf der Air Base im lettischen Lielv?rde. Die Soldaten des Einsatzführungsbereichs 3 betreiben dort ihr Deployable Control and Reporting Centre (DCRC). Mit Persistent Presence 2017 folgen die Luftwaffensoldaten ihrem Auftrag der Integrierten NATO-Luftverteidigung im Baltikum. Unterstützt werden sie durch Soldaten des Zentralen Sanitätsdienstes, den Feldjägern und von IT-Spezialisten der Führungsunterstützung. Dazu laufen die Fäden der gesamten administrativen Planung von Persistent Presence im Geschäftszimmer zusammen.

Zusammen mit Stabsunteroffizier Janine Leuthäuser ist Bauerschäfer häufig unterwegs zum Flughafen in Riga. (Quelle: Luftwaffe/Daniel Heinen)

 

Familiärer Zusammenhalt in Lettland

„Wir kümmern uns darum, dass jeder ein warmes Bett, genug zu Essen und so wenig Bürokratie wie möglich hat. So können sich alle auf ihren Kernauftrag konzentrieren“, erläutert der Stabsunteroffizier. Ankommende Soldaten werden vom Flughafen in Riga abgeholt und Abreisende wieder hingebracht. So ein Service muss gut koordiniert werden. „Dafür bleibt man auch gerne mal etwas länger im Dienst.“ Ebenso führt das Admin-Team den Nachweis über die geleistete Dienstzeit. Bei der Zahl an Kameraden, die an unterschiedlichen Orten in Lettland beschäftigt sind, sei das mitunter schwierig, erklärt Bauerschäfer. Selbst für kleinere Reparaturen oder die Koordination von Handwerkern ist das Team um den Spieß zuständig. „Wir sind hier wie eine kleine Familie – und das auch außerhalb der regulären Arbeitszeit“, so der gelernte Einzelhandelskaufmann Bauerschäfer.

Rückhalt kommt aus der Heimat

Für den Zeitsoldaten ist eins besonders wichtig: „Die Familie muss den Beruf des Soldaten mittragen, sonst könnte man den Dienst auf Dauer nicht leisten, oder auch die Beziehung zur Partnerin wäre gefährdet.“ Der 25-Jährige kennt seine Freundin schon viele Jahre. „Klar, es ist eine Herausforderung, aber wir kennen uns so gut, da vertraut man einander blind“, sagt der Stabsunteroffizier. Er hat sich extra eine lettische SIM-Karte für sein Smartphone besorgt, damit er täglich mit ihr schreiben und telefonieren kann. Auch der Kontakt mit Freunden und seiner Familie lasse sich so viel leichter halten, erzählt Bauerschäfer.

 

Kameradschaft – auch international

Viele seiner Kameraden kennt Stabsunteroffizier Bauerschäfer schon aus seiner Stammeinheit in Holzdorf. „Es erleichtert einem den Aufenthalt im Ausland, wenn man bekannte Gesichter um sich hat. Da vergehen die zwei Monate wie im Flug“, erklärt er. Für ihn sei es aber auch wichtig, neue Kontakte zu knüpfen. „Wir haben hier auch Soldaten aus anderen Einheiten, da baut man sich gerne ein Netzwerk auf.“ Gerade der Kontakt zu den Soldaten der anderen Nationen, wie den USA, hat es ihm angetan. „Man kann sich über vieles austauschen, aber vor allem voneinander lernen“, erklärt der Stabsunteroffizier. „Man trägt zwar unterschiedliche Uniformen, aber am Ende haben alle nur einen Auftrag – Solidarität im Bündnis zu demonstrieren.“

 

Noch bis Ende Juni 2017 ist die Einsatzgruppe verlegefähig im Baltikum. Stabsunteroffizier Bauerschäfer wird bis zum letzten Tag mit dabei sein. Dann heißt es nur noch: „Der Letzte macht das Licht aus.“

 

Autor: Daniel Heinen

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