Ein Meilenstein des geschützten Lufttransportes

Erstmalig in der Geschichte des A400M werden Soldatinnen und Soldaten in den Einsatz nach Mazar-e-Sharif im Norden Afghanistans geflogen. Möglich macht dies das neue Armoring Kit, welches das Transportflugzeug gegen ballistische Angriffe schützt.

 

Auf dem Fliegerhorst Wunstorf ist noch reger Betrieb. Im Schein der drückenden Abendsonne bereiten die Besatzungen und die Techniker des Lufttransportgeschwaders 62 den A400M mit der Kennung 54-13 für seine etwa siebenstündige Reise nach Mazar-e-Sharif in Afghanistan vor. Eigentlich reine Routine, was sich auch an den eingespielten Handgriffen der Piloten und den Lademeistern bei ihren zahlreichen Checks widerspiegelt. Doch der anstehende Flug wird in die noch junge Geschichte des neuesten Transportflugzeuges der Luftwaffe eingehen.

 

Der A400M wird für den ersten Flug in das Einsatzgebiet Afghanistan vorbereitet. (Quelle: Luftwaffe/Sven Pohl)

Gegen ballistische Angriffe geschützt

Ausgestattet mit einem sogenannten Armoring Kit, ein Schutz gegen ballistische Angriffe, ist es erstmals möglich, Soldaten und Material ins Einsatzland Afghanistan zu transportieren. Nach der kürzlich erfolgreichen Einsatzprüfung im Bereich der Luftbetankung ein weiterer Fähigkeitszuwachs für den in der Vergangenheit nicht selten kritisierten Militärtransporter.

 

Die Kameraden des Luftumschlagzuges verladen mit dem Ladungsmeister das Gepäck der rund 75 Passagiere. (Quelle: Luftwaffe/Sven Pohl)

 

Die neuen Möglichkeiten freuen auch den Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz:
„Der erste Flug eines A400M in das Einsatzgebiet Afghanistan setzt einen Meilenstein im Fähigkeitsaufwuchs des geschützten Lufttransportes. Dadurch ist die Luftwaffe in der Lage, nun auch mit dem modernsten Transportflugzeug unsere Kameradinnen und Kameraden der gesamten Bundeswehr ins Einsatzgebiet zu bringen und auch wieder sicher nach Hause zu holen.“

 

Die ersten Soldatinnen und Soldaten, die mit dem A400M nach Afghanistan fliegen, betreten das Flugzeug. (Quelle: Luftwaffe/Sven Pohl)

 

Genau das, der Transport von etwa 75 Soldatinnen und Soldaten ins Einsatzgebiet Afghanistan, ist auch der Auftrag des „Jungfernfluges“. Viele von ihnen sind das erste Mal an Bord eines A400M. „Bisher bin ich fast immer mit der Transall in den Einsatz geflogen. Der A400M macht schon einen deutlich moderneren Eindruck“, stellt ein Oberfeldwebel fest.

 

Mehr Fähigkeiten, weniger Kinderkrankheiten

Nicht nur der moderne Eindruck überzeugt. Die Passagiere dieses Fluges lasten den A400M lange nicht aus. Insgesamt können über 110 Personen transportiert werden. Hinzu kommt ein maximales Startgewicht von über 140 Tonnen. In den letzten Jahren hat sich auch in den personellen und technischen Fähigkeiten viel getan. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel gelernt, Erfahrungen gesammelt und sind mittlerweile in der Lage, viele technische Störungen und Fehler selbst zu beheben. Das spart Zeit, da wir so nicht jedes Mal auf externe Unterstützung angewiesen sind“, erklärt ein Ladungsmeister stolz. Generell ist es den Angehörigen des Lufttransportgeschwaders deutlich anzusehen, dass sie überzeugt von den Fähigkeiten ihres A400M sind. „In den Medien war oft die Rede von Kinderkrankheiten. Diese bekommen wir aber durch immer mehr Erfahrung in allen Bereichen zunehmend in den Griff“, sagt ein weiteres Besatzungsmitglied.

 

Das Transportflugzeug A400M hat seine Parkposition erreicht. Im Hintergrund ist das Marmal-Gebirge zu erkennen. (Quelle: Luftwaffe/Sven Pohl)

Viel Soldatenglück und eine gesunde Heimkehr

Nach einem Nonstop-Flug folgt eine weiche Landung in Mazar-e-Sharif. Die Besatzung wünscht ihren Passagieren einen erfolgreichen Einsatz, viel Soldatenglück und eine gesunde Rückkehr. Für die sichere Heimkehr von rund 70 anderen Kameradinnen und Kameraden, die ihren Einsatz gerade beenden, sorgt die Crew mit ihrem A400M auf dem Rückflug nach Wunstorf wenige Stunden später selbst.

 

Autor: Stephan Jeglinski

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