Frisian Flag 2017 – Hochwerttraining über der Nordsee

Frisian Flag 2017 – Hochwerttraining über der Nordsee

Sieben NATO-Nationen üben zwei Wochen lang militärische Operationen in der Luft. Gastgeber ist die Royal Netherlands Air Force auf dem Stützpunkt Leeuwarden, im Norden der Niederlande. Für die Luftwaffe nehmen erstmals Eurofighter in der Rolle „Air-to-Surface“ an der Großübung teil.

 

Mehr als 60 Flugzeuge heben noch bis zum 07. April dieses Jahres vom Luftwaffenstützpunkt in Leeuwarden ab. Jeden Tag starten die Jets zu ihren Trainingseinsätzen: Auf einem Übungsgebiet von insgesamt 60.000 Quadratkilometern, das entspricht in etwa der doppelten Fläche des Bundeslandes Brandenburg, fliegen die Piloten vom Norden der Niederlande – über die Deutsche Bucht – bis in den dänischen Luftraum hinein.

 

International und vielseitig

Unterstützt wird die Übung durch das „fliegende Auge der NATO“ – eine Boing 707 E-3A, auch bekannt als E-3A AWACS, aus Geilenkirchen in Deutschland. Auch die CRC (Control and Reporting Centre) aus dem niederländischen Nieuw-Milligen und dem deutschen Schönewalde sind mit dabei. Parallel zu der Übung Frisian Flag 2017 findet in den Niederlanden das Tankertraining EART statt. Zusammen operieren vier Tankerflugzeuge – die Boing KC-135 aus Frankreich, der Airbus A310 MRTT aus Deutschland, die Boing KC-767A aus Italien und die McDonnell Douglas KDC-10 aus den Niederlanden – vom Stützpunkt Eindhoven aus und unterstützen zudem das Manöver Frisian Flag. Auch eine Reihe von Flugabwehrraketensystemen (FlaRak) sind mitunter eingebunden: Patriot, SA-6 und SA-8. Sie simulieren die Flugabwehr vom Boden aus.

Ein Eurofighter-Pilot bei den Vorbereitungen zum Start. (Quelle: Luftwaffe/Ulrich Metternich)

Realitätsnah trainieren

Die Konflikte im Nahen Osten und die Einsätze auf dem Baltikum haben gezeigt, wie wichtig eine internationale Kooperation und Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Nationen geworden ist. Colonel Denny Traas, Kommandant der Basis der Royal Netherlands Air Force in Leeuwarden, bringt es auf den Punkt: „Die Konflikte haben sich in den letzten Jahren stark verändert. Wir müssen unser Training ständig verbessern und an neue Bedrohungen anpassen. Die Übung Frisian Flag ist eine Hochwertübung, die ihren Schwerpunkt auf Verbundene Luftoperationen legt. Sie hat eine lange Tradition und ist mit ihren nahe gelegenen Übungsgebieten über der Nordsee hervorragend geeignet für multinationale Großübungen.“

Eine F-16 MLU der Portugiesischen Air Force bei der Landung. (Quelle: Luftwaffe/Ulrich Metternich)

Einblicke in das deutsches Kontingent

Neben zehn Eurofightern des Taktischen Luftwaffengeschwaders (TaktLwG) 31 „Boelcke“ aus Nörvenich, umfasst das Kommando rund 200 Soldaten und zivile Mitarbeiter. Mit dabei sind sieben Eurofighter-Piloten des TaktLwG 74 aus Neuburg an der Donau aber auch Angehörige des Einsatzführungsbereiches und der Einsatzunterstützung der Luftwaffe.

 

Das Taktischen Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ auf dem Weg zur Integration der Luft-Boden-Einsatzrolle EFMR (Eurofighter Multi-Role). (Quelle: Luftwaffe/Ulrich Metternich)

Ein Meilenstein für die Luftwaffe

Oberstleutnant Jürgen Schönhöfer (43) ist der Kommandoführer des deutschen Kontingents während der Übung Frisian Flag 2017 und Kommandeur der Fliegenden Gruppe des TaktLwG 31 „Boelcke“. Vom Auftakt der Übung positiv angetan, sagt er: „Wir haben die ersten simulierten Luft-Bodeneinsätze in der Einsatzrolle A/S (Air-to-Surface) auf einer Übung mit dem Eurofighter erfolgreich absolviert. Das ist nicht nur ein Meilenstein für unser Geschwader, sondern auch für die Luftwaffe. Die Übung ist ein wichtiger Baustein in der Vorbereitung auf unsere NATO-Überprüfung (Start Assess) im Oktober dieses Jahres und für die Enhanced NATO Readiness Force (ENRF), die das Geschwader ab Januar 2018 stellen wird.“

 

Autor: Ulrich Metternich/Luftwaffe

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