Für Engelsdonner nach Amerika

Für Engelsdonner nach Amerika

Nahezu 2.700 US- und NATO-Soldaten nehmen an der Luftwaffenübung „Angel Thunder 2015“ teil. Auch das Hubschraubergeschwader 64 (HSG 64) aus Laupheim ist Teil des US-geführten Manövers zur Evakuierung von Personen (Personell Recovery) aus gefährlichen Lagen. Im Südwesten der USA werden darüber hinaus Such- und Rettungsaktionen (CSAR) bei Nacht sowie das Zusammenwirken mit Kräften der Luftnahunterstützung durch die multinationalen Übungsteilnehmer trainiert. Die erste von drei CH-53 des HSG 64 erreichte den US-Luftwaffenstützpunkt Holloman bereits Mitte April.

Unerbittlich bläst der Wind über das Land und lässt kleinere Wölkchen über den azurblauen Himmel New Mexicos huschen. Ein Klein-Lkw nähert sich der Szenerie und stoppt in gebührendem Abstand. Soldaten steigen aus. Es sind Spezialisten der Teileinheit „Luftumschlag“ des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe. Gabelstapler und weitere Lkw folgen. Alles, was die Militärbasis an Frachtabfertigungsgerät und -fahrzeugen zu bieten hat, ist plötzlich hier versammelt. Alle starren gebannt in den Himmel, scheinen nach etwas Bestimmtem Ausschau zu halten.

Massenhaft Material im Bauch der Antonov

„There she is“, ruft einer der amerikanischen Soldaten, die mittlerweile ebenfalls eingetroffen sind. Majestätisch schwebt die gecharterte Antonov-124 auf der Holloman Air Force Base ein und wird routiniert durch Soldaten der US-Luftwaffe (US-Air Force) auf ihre Parkposition eingewiesen. Respektvoll schiebt sich die Armada an Fahrzeugen auf die monströs wirkende Transportmaschine zu. Mit einem leichten Surren öffnen sich die Beladetüren des Kolosses und erlauben einen ersten Blick in den bis auf den letzten Winkel vollgestopften Innenraum.

Hinter Kisten und Containern versteckt, erkennt man die Umrisse eines Hubschraubers. Tage zuvor hatten die Techniker des Hubschraubergeschwaders 64 aus Laupheim die CH-53 auf dem Flugplatz Leipzig fachgerecht zerlegt und für den Transport über den Atlantik vorbereitet. Nach der obligatorischen Zwischenlandung in der Ostküstenmetropole Reston zur Zollabfertigung ging es dann weiter nach Holloman. Bei der Entladung der Antonov läuft an diesem Donnerstag alles „wie geschmiert“. Die Teileinheit „Luftumschlag“ arbeitet Hand in Hand mit ihren Kollegen der US-Air Force, der Technikcrew des HSG 64 sowie der Antonov Besatzung zusammen. Nach kurzer Zeit ist der Hubschrauber ausgebuddelt und kann nun aus dem Laderaum herausgezogen werden.

Zusammenbau funktioniert reibungslos

Mit vereinten Kräften und Millimeterarbeit gelingt es dem mittlerweile eingeschworenen Team die CH-53 ins Freie zu bewegen. Kurze Zeit später findet sich der mittlere Transporthubschrauber in der Instandsetzungshalle der Technischen Gruppe des Fliegerischen Ausbildungszentrums der Luftwaffe wieder. „Zuerst wird das Getriebe und der Hauptrotorkopf aufgesetzt, bevor wir dann (…) die Rotorblätter anbringen“, weiß der Kommandoführer Technik, Hauptmann Rainer K., und erklärt weiter: „Zwei weitere CH-53 werden durch das Systemzentrum der Luftwaffe 21 in Deutschland verladen und ebenfalls nach Holloman verlegt.“

Extreme Bedingungen, Staub und Hitze

Die Luftwaffe nimmt dieses Jahr erstmals mit einem fliegenden Waffensystem an der Übung „Angel Thunder 2015“ teil, bei der sich Mensch und Material extremsten Bedingungen wie Staub, Hitze und Höhe bewähren müssen. Auf einem Gebiet von ungefähr der doppelten Größe Deutschlands üben Besatzungen- und Rettungskräfte in den US-Bundesstaaten Arizona, Neu Mexiko und Kalifornien. In der weltweit größten und realistischsten Combat Search and Rescue-Übung mit multinationaler Beteiligung, und mit dem Hubschraubergeschwader 64 aus Laupheim, wird im Zeitraum 30. Mai bis 13. Juni 2015 die heiße Phase stattfinden. Luftwaffe.de berichtet weiter von der Übung.

Autor: Thorsten Weber/Luftwaffe
Foto: Astrid Burger-Weber/Luftwaffe

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