Königliches Ehren-Geleit am Himmel

Königliches Ehren-Geleit am Himmel

Militärische Eskorte für Queen Elisabeth II.: Zwei Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders 31 „Boelcke“ haben das Flugzeug der englischen Königin von der deutschen Grenze bis zur Hauptstadt begleitet. Als die 89-jährige Monarchin nach der Landung in Berlin-Tegel ihre Maschine vom Typ Legacy 650 verließ, schloss ein tiefer Überflug der beiden Jets aus Nörvenich bei Köln das Geleit ab. Ein Erlebnis nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die deutschen Luftwaffen-Piloten, für die dieser Auftrag alles andere als alltäglich war: „So nah bin ich der Queen noch nie gekommen“, kommentierte Oberstleutnant Marc T. das Geschehen.

 

 

Begrüßung mit militärischen Ehren
Gemäß internationaler protokollarischer Übereinkunft ist jeder Staat mit eigenen Streitkräften verpflichtet, Staatsgäste mit militärischen Ehren zu begrüßen und zu verabschieden. Dazu gehören eine angetretene Ehrenformation, 21 Salutschüsse und die Eskorte durch Jagdflugzeuge. Diese Tradition geht auf die Verpflichtung des Gastgeberlandes zurück, während des Aufenthalts eines hochrangigen Besuchers für dessen Sicherheit zu sorgen. Ein Abweichen von dieser Verpflichtung gilt als schwerer Affront gegenüber dem Gast und kann zu diplomatischen Verwicklungen führen. Um das zu vermeiden, wird viel Arbeit geleistet, damit alles wie am Schnürchen funktioniert. Zwei Wochen lang hatte der verantwortliche Offizier im Geschwader diesen Tag geplant.

 

Erster Funkkontakt mit der Königin

Die Eurofighter nahmen die von der Royal-Air-Force-Basis Northolt im Westen Londons gestartete „Queen Flight“ nach dem Passieren der deutschen Grenze in 10.000 Meter Höhe bei Osnabrück in Empfang und flogen auf ihre Positionen, rund 150 Meter von den Tragflächenspitzen des königlichen Jets entfernt und um 45 Grad nach hinten gestaffelt. Ein dritter Eurofighter hielt sich etwas abseits. Formationsführer Hauptmann Manuel K. setzte dann den protokollarisch festgelegten Begrüßungsfunkspruch ab, den der britische Pilot der Queen übermittelte. „Wir haben die Ehre, Ihre Majestät über dem Gebiet der Bundesrepublik Deutschland willkommen zu heißen“, funkte der Hauptmann. Die Königin bedanke sich, kam die Replik kurze Zeit später.

 

Eine ganz besondere Ehre für die Piloten und die Luftwaffe

Als das Flugzeug der Queen in Tegel zur Landung ansetzte, beschleunigten die Begleitmaschinen und drehten ab. In einer weiten Kurve wurden sie vom Tower aus zurück zum Flughafen beordert. Das Protokoll sieht zum Abschluss der Eskorte vor, dass die Jagdflugzeuge in dem Augenblick, in dem der Staatsgast erstmals deutschen Boden betritt, noch einmal in geringer Höhe über ihn hinwegfliegen – und das taten die beiden Eurofighter in perfekter Formation beim 16. Salutschuss, bevor sie sich auf den Rückweg zu ihrer Heimatbasis machten. „Die Queen auf ihrer Deutschland-Reise als erste und dann noch auf diese Weise willkommen zu heißen, war eine ganz besondere Ehre für meine Piloten und für die gesamte Luftwaffe“, sagte Oberstleutnant Stefan Kleinheyer, Kommodore des „Boelcke“-Geschwaders. Sie werden auch die letzten Begleiter sein, wenn die Monarchin am Freitag nach England zurückkehrt, denn natürlich bekommt ihr Jet auf dem Rückweg erneut ein Ehren-Geleit am Himmel.

 

Autor: Stefan Petersen/Luftwaffe
Foto: Stefan Petersen/Luftwaffe

div#stuning-header .dfd-stuning-header-bg-container {background-size: initial;background-position: top center;background-attachment: initial;background-repeat: initial;}#stuning-header div.page-title-inner {min-height: 650px;}
X
X