Laage verabschiedet sich von seinem verunglückten Kameraden

Unendlich lange Minuten des Schweigens. Die Zeit steht still auf dem Fliegerhorst Laage. In der Halle 222, wo ansonsten bis zu zehn Eurofighter in den Docks stehen, könnte man eine Stecknadel fallen hören. In der Mitte steht der schlichte Eichensarg verhüllt von einer Bundesdienstflagge, obenauf der Gefechtshelm des verunglückten Piloten. Daneben viele Kränze und ein Abschiedsstrauß weißer Lilien von den Eltern.

Das Taktische Luftwaffengeschwader 73 „S“ nimmt Abschied von seinem Kameraden. (Quelle: Luftwaffe/Johann Scheller)

Gut 500 Soldaten und Soldatinnen aus dem Taktischen Luftwaffengeschwader 73 „S“ sind für die Trauerfeier angetreten. Sie wollen sich von dem jungen Offizier verabschieden, der am 24. Juni über der Müritzregion abgestürzt ist. Auch viele Abordnungen aus anderen fliegenden Verbänden der Luftwaffe sind dabei, der Flugabwehrgruppen, Heeres- und Marinesoldaten, Menschen aus der Region und die Angehörigen. Sogar eine Abordnung aus Spanien ist gekommen, wo der junge Mann seine Grundausbildung für den Eurofighter absolviert hatte.

Über 500 Geschwaderangehörige und Gäste kamen zur Trauerfeier. (Quelle: Luftwaffe/Johann Scheller)

„Wir können es immer noch nicht fassen…den Tod eines so jungen Kameraden“, bringt es der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, in seiner Trauerrede auf den Punkt. Und er fährt fort: “Worte können den Schmerz über den Verlust nicht ausdrücken.“

Sechs Piloten stellen die Totenwache. (Quelle: Luftwaffe/Johann Scheller)

Der Gedenkappell in der riesigen Halle der Instandhaltungs- und Elektronikstaffel ist sehr emotional und feierlich. Links und rechts vom Sarg stehen Piloten als Totenwache. Zu beiden Seiten wird das Ganze flankiert von zwei Eurofightern. Dahinter geht der Blick hinaus auf die Startbahn und den Tower.

Der Inspekteur der Luftwaffe bei seiner Trauerrede. (Quelle: Luftwaffe/Johann Scheller)

„Fliegen war DER Lebenstraum des jungen Piloten“, beschreibt der Inspekteur der Luftwaffe in seiner Rede, „und den lebte er mit Freude und Leidenschaft in Laage.“ Eurofighter zu fliegen sei so großartig, habe der junge Kamerad einmal gesagt, dass er es nicht habe in Worte fassen können. Und er sei nicht nur ein engagierter, hoch motivierter Offizier gewesen, sondern auch ein verlässlicher Kamerad und wertvoller Freund voller Offenheit, Herzlichkeit, Lebenslust und Tatendrang.

Kommodore Gero von Fritschen und der Inspekteur der Luftwaffe. (Quelle: Luftwaffe/Johann Scheller)

Nach der Rede bittet der Kommodore des Taktischen Luftwaffengeschwaders 73 „S“, Oberst Gero von Fritschen, die Gäste der Trauerfeier, sich für eine Gedenkminute zu erheben. Dann spielt das Marinemusikkorps Kiel das „Lied vom guten Kameraden“, später die Nationalhymne. Zuletzt legen Familie und Freunde zum Abschied ganz still eine weiße Rose auf den Sarg und der Inspekteur und der Kommodore erweisen dem toten Soldaten den letzten Gruß. Beigesetzt wird der junge Pilot im engsten Familienkreis.

Ein Quintett des Marinemusikkorps Kiel begleitete die Trauerfeier musikalisch. (Quelle: Luftwaffe/Johann Scheller)

Autor: Ute Birgit Kindler

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