Pitch Black – Tanken in der Finsternis

Pitch Black – Tanken in der Finsternis

Ohne sie wäre das größte Projekt in der Geschichte der Luftwaffe nicht möglich gewesen. Sie sind das Fundament von „Rapid Pacific 2022“. Die Frauen und Männer der „Multinational Multirole Tanker Transport Unit“ – kurz MMU. Bei Pitch Black sorgen sie für Durchhaltefähigkeit in der Luft.

Der Horizont über den Wolken bei Nacht. Der Übungsname „Pitch Black“ könnte nicht passender sein. (Foto: Bundeswehr/Heyn)

„Pitch Black“ macht in der zweiten Übungswoche seinem Namen alle Ehre. Der A330 der MMU rollt bei einem unbeschreiblichen Sonnenuntergang Richtung Startbahn. Wenige Augenblicke später werden die internationalen Passagiere in den Sitz gedrückt und der A330 steigt in den goldenen Abendhimmel über Darwin.

Der A330 MRTT startet zum Nachtflug in einen unbeschreiblich schönen Sonnenuntergang (Foto: Bundeswehr/Hildemann)

Nach ungefähr 10 Minuten hat der Airbus seine angepeilte Höhe erreicht. Die Passagiere trauen beim Blick aus dem Fenster kaum ihren Augen. Am Horizont prallen dunkelroter Himmel und pechschwarzer Boden direkt aufeinander. „Pitch Black“ flüstert ein kanadischer A310-Pilot mit einem Funkeln in den Augen.

Auf den Bildschirmen der ARO (Air Refueling Operator)-Station werden die Betankungen gesteuert und überwacht (Foto: Bundeswehr/Hildemann)

Aus den Lautsprechern schallt dann die Ansage, auf die alle gewartet haben: „Ready for refueling“. Vier Eurofighter sind im Anflug und der 30 Meter Lange Tankschlauch mit dem Korb am Ende wird in dem Moment aus der rechten Tragfläche ausgefahren. Zu sehen ist fast nichts. Lediglich die zunehmende Mondsichel, ein paar vereinzelte Sterne und ab und zu mal ein für Australien typisches Buschfeuer am Boden sorgen für etwas Licht. Dann sind sie zu sehen. Zumindest die grünen Streifen – die sogenannten „Formationlights“ – sind klar zu erkennen. Nacheinander fliegen die Eurofighter gekonnt in Position, steuern den Tankstutzen in den Korb und füllen ihre Treibstofftanks in wenigen Minuten wieder neu auf. Den ersten Dreien gelingt das auf Anhieb. Der Vierte hingegen hat es da weit schwerer. Während seines Zeitfensters passiert die Formation eine starke Gewitterfront und heftige Turbulenzen lassen den Tankschlauch mit dem Korb wild in der Luft hin- und herfliegen. Der erfahrene Eurofighter-Pilot verliert aber nicht die Nerven und dockt nach mehreren Anläufen schließlich erfolgreich an. Insgesamt wurden rund 6 Tonnen Treibstoff an die vier Kampfflugzeuge abgegeben.

Im Vorfeld setzt sich die Besatzung zusammen, um den anstehenden Flug zu besprechen (Foto: Bundeswehr/Hildemann)

Die Frauen und Männer der MMU haben ihren Auftrag erfüllt. Die Eurofighter drehen ab und widmen sich ihren Missionen bei der größten Luftkriegsübung der Königlichen Australischen Luftwaffe.

Die Lichter in der Kabine des A330 werden wieder angestellt und die Passagiere unterhalten sich über die gerade erlebten Eindrücke. Dazu gibt es Sandwiches und Kaffee – selbst daran haben die Profis der MMU gedacht.

Nach der Luftbetankung unterhalten sich die Passagiere aus Kanada und Großbritannien über das gerade Erlebte. Pitch Black bietet für den internationalen Austausch die perfekte Plattform. (Foto: Bundeswehr/Hildemann)

Mit beeindruckenden Bildern und der Gewissheit, dass auf die multinationale Einheit aus Eindhoven immer Verlass ist, endet ein weiterer Tag in Australien bei „Pitch Black 2022“.

Autor: Stephan Jeglinski

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