Premiere in der Pilotenausbildung taktischer Transportflugzeuge

Premiere in der Pilotenausbildung taktischer Transportflugzeuge

Die Lufttransportspezialisten des Europäischen Lufttransportkommandos EATC (European Air Transport Command) haben den ersten europäischen Kursus für Piloten militärischer Transportflugzeuge ausgeplant. Mit dieser Ausbildung werden die Luftfahrzeugführer der beteiligten Nationen zur taktischen Einsatzreife geführt. Der EAATTC-Lehrgang, (European Advanced Airlift Tactics Training Course) wurde erstmalig vom 22. September bis 03. Oktober dieses Jahres am spanischen Luftwaffenstandort Zaragoza durchgeführt. Das Lufttransportgeschwader (LTG) 61 aus dem bayerischen Penzing stellte die deutsche Beteiligung sicher.

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Der EAATTC ist inhaltlich am amerikanischen Vorbild, dem US AATTC (US Advanced Airlift Tactical Training), angelehnt. Dieser Kursus wurde Opfer seines eigenen Erfolges. Die Anzahl freier Plätze wurde für europäische Teilnehmer immer geringer. Deshalb wurde bald eine Alternative für die europäischen Luftwaffen notwendig damit diese ihre Transportflugzeugpiloten in entsprechender Einsatzreife halten können. Die Zeit war gekommen, einen eigenen, europäischen Kursus zu schaffen, der den Ansprüchen der europäischen Nutzer entgegenkam und sich inhaltlich dennoch an dem amerikanischen Pendant orientierte. Mit der Schaffung eines europäischen Lehrgangs werden auch die Kosten für die Verlegung einer deutschen Transall mitsamt Besatzung deutlich verringert. Das EATC identifizierte den Standort Zaragoza im Nordwesten Spaniens als geeignetes Trainingsareal. Dort steht ausreichend freier Luftraum zur Verfügung, um auch die Lärmbelastung für Mensch und Umwelt möglichst gering zu halten. Zaragoza war außerdem bereits erster Austragungsort für das European Air Transport Training (EATT). Am diesem ersten Kursus nahmen insgesamt acht Luftfahrzeuge teil. Deutschland und Frankreich entsandten jeweils eine C-160 Transall, Belgien, Spanien und die Niederlande nahmen jeweils mit einer C-130 Hercules teil, die Tschechische Republik beteiligte sich mit einer C-295 und Italien mit einer C-27J. Zusätzlich hatte sich Spanien mit einer weiteren C-295 angemeldet.
Nach der vorwiegenden Theorie in der ersten Woche wechselten die Piloten mehr und mehr in die Praxis über. Unter steigender Komplexität führten die Teilnehmer dann in der zweiten Woche verschiedene Anflugmanöver durch, stellten sich erfolgreich Luftbedrohungen und flogen diverse Tiefflugeinsätze. Nach dem letztendlichen Überprüfungsflug mussten insgesamt neun Flüge von jedem Team erfolgreich gemeistert worden sein, um an der ersten EAATTC-Graduationsfeier teilzunehmen. Nach diesem Kurs plant das EATC bis zum Jahr 2018 drei Durchgänge des Lehrgangs pro Jahr anzubieten. Der Standort Zaragoza soll langfristig für das Vorhaben zur Verfügung stehen und später sogar mindestens vier Durchgänge pro Jahr ermöglichen. Mit dem neuen Lehrgang hat das EATC den dritten europäischen Kursus im Bereich des Lufttransports auf den Weg gebracht. Bereits für das European Air Transport Training (EATT, europäisches Lufttransporttraining) und das European Air-to-Air Refuelling Training (EART, europäisches Luftbetankungstraining) zeichnet sich das multinationale Kommando verantwortlich. Die deutsche Luftwaffe profitiert durch die Einbindung in das EATC und deren Ausbildungsvorhaben vor allem durch Kosteneinsparungen. Vergleichbare Trainings müssen nicht mehr zwingend national oder kostenintensiv in den USA durchgeführt werden. Durch die standardisierten Lehranteile entfallen auch weitere Folgeanpassungen bei späteren multinationalen Übungen, etwa im Vorgriff auf gemeinsame europäische Einsätze mit Lufttransportunterstützung.

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