Schneller, höher, weiter…

Schneller, höher, weiter…

Die ersten zwölf Soldaten haben die Ausbildung am Heron TP in Israel beendet. Ab 2020 sollen die ersten deutschen Aufklärungsflieger einsatzbereit sein.

Eine fast schon greifbare Anspannung liegt in der Luft über der israelischen Luftwaffenbasis Tel Nof südlich von Tel Aviv. Nach acht Wochen intensivem Training haben die ersten sechs deutschen Piloten und sechs Sensorbediener ihr Training absolviert. „Wir haben die Systemeinweisung bekommen und gelernt, wie wir das moderne Fluggerät bedienen können“, erläutert Wolfram Petri* einer der ausgebildeten Piloten. Er hat noch die Ausbildung zur bemannten Fliegerei von A bis Z erlernt.

Einer der ersten ausgebildeten Piloten, Wolfram Petri, bekommt die Abschlussurkunde überreicht. (Quelle: Luftwaffe/Sandro Müller)

Zukünftig werden die Luftfahrzeugführer für die unbemannte Fliegerei der Luftwaffe zwar noch eine ganz normale Grundschulung wie jeder Pilot durchlaufen, jedoch danach dann gleich weitergebildet an den Remotely Piloted Aircrafts (RPA), so der fachlich korrekte Begriff. Also keine Ausbildung mehr auf Eurofighter, A400M oder Tornado machen müssen.„Das hilft uns sehr, denn wir benötigen gut ausgebildetes, spezialisiertes Personal. Und das sehr schnell und nicht erst in drei oder vier Jahren“, so Petri. Denn das System Heron TP soll, sobald die ersten Fluggeräte an Deutschland geliefert wurden, die Einsätze des Heron 1 ablösen.

 

Eine gewisse Anspannung liegt in der Luft. Grund ist weniger die bevorstehende Graduierung der ersten Flugschüler, sondern eher das große Medieninteresse. Korrespondenten der deutschen in Israel stationierten Medien von ARD, ZDF, RTL, Süddeutscher Zeitung und FAZ haben sich angemeldet. Sie haben zum aller ersten Mal die Gelegenheit, die Drohne zu zeigen und auch mit zwei der Absolventen zu sprechen.

Der Pilot Wolfram Petri und der Sensorbediener Andreas Zander* stehen den Medien auf dem israelischen Fliegerhorst Rede und Antwort. (Quelle: Luftwaffe/Sandro Müller)

Die bewaffnungsfähige HERON TP stellt für die Luftwaffe eine spürbare Verbesserung im Bereich der unbemannten Luftfahrzeuge dar. Mit der – im Vergleich zur bislang genutzten Heron 1 – weitaus besseren Aufklärungstechnik, einer Flughöhe von über 12.000 Metern sowie einer – abhängig von den Rahmenbedingungen – verdoppelten Einsatzzeit im Zielgebiet stärkt HERON TP die Aufklärungsmöglichkeiten der Luftwaffe deutlich. Sie ermöglicht weitreichendere operative und taktische Einsatzmöglichkeiten und verbessert so den Schutz deutscher Soldatinnen und Soldaten im Einsatz künftig erheblich.

Das Ausbildungsprogramm wird zweimal jährlich stattfinden. Das nächste Mal im Oktober 2019. Vorteil ist: Die israelischen Partner verfügen über weitreichende Erfahrungen und die entsprechende Luftraumstruktur, um optimal trainieren zu können. Weitere Durchgänge für deutsche Soldaten sollen in den Jahren 2021 und 2022 folgen.

Schneller, höher, weiter….

Heron TP (Heron = hebräisch für Reiher, TP für Turboprop) zählt zu den „Medium Altitude Long Endurance Remotely Piloted Aircraft Systems“ (MALE RPAS) und besteht aus Bodenstation und unbemanntem Fluggerät sowie zusätzlichen Kommunikationselementen. Fünf Fluggeräte und vier Bodenstationen wird die Firma ADAS (Airbus Defence & Space Airborne Solutions) beim israelischen Hersteller IAI (Israeli Aerospace Industries) bestellen und nach deutschen Vorgaben anpassen lassen. Heron TP wird nicht gekauft, sondern mit einem Dienstleistungsvertrag zur Verfügung gestellt, der auch die zeitgerechte Wartung und Durchführung von Reparaturen beinhaltet.

Die erste Heron TP soll Ende 2019 mit einer deutschen Kennung zur Verfügung stehen.

*Namen wurden zum Schutz der Personen von der Redaktion geändert

 

Quelle: Luftwaffe/Matthias Boehnke

 

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