Weltwirtschaftsforum in Davos – Luftwaffe sichert Luftraum

Zum 50. Mal treffen sich die einflussreichsten Vertreter aus Wirtschaft und Politik zum Weltwirtschaftsgipfel in Davos. Doch wer stellt den reibungslosen Ablauf sicher? Wie sieht es mit dem Schutz vor terroristischen Bedrohungen aus? Die Luftwaffe leistet auch hier einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit im Luftraum. Gemeinsam mit Schweizern und Österreichern wird der Luftraum überwacht und gesichert.

Die beiden Kampfflugzeuge vom Typ Eurofighter stehen auf dem Rollfeld und warten auf die Startfreigabe auf dem Fliegerhorst Neuburg (Quelle:Bundeswehr/Carl Schulze)

Großveranstaltungen erfordern oftmals ein ausführliches Sicherheitskonzept. Potentielle Risikos und Bedrohungen müssen analysiert und entsprechende Lösungen entwickelt werden. Die Bundeswehr besitzt eine Vielzahl an Fähigkeiten mit der sie hierbei unterstützen kann. Vor allem bei Events mit großem Flugaufkommen sind die Kompetenzen der Luftstreitkräfte gefragt.

Auch im Himmel gibt es Grenzen

Für Davos liegt die Leitung und Koordinierung des Luftraumes bei den Schweizern. Neben dem Landesgebiet am Boden, besitzt jedes Land nämlich auch seinen eigenen nationalen Luftraum. Hier hat das Land Entscheidungsrecht wie dieser genutzt und gesichert wird. Deshalb „sperren“ die Schweizer beispielsweise während des Gipfels den Luftraum über Davos, um die Veranstaltung auch in der Luft kontrollieren zu können. Jedes Flugzeug, das einfliegt, muss zuvor angemeldet sein. Der Verkehr im Luftraum wird kontinuierlich und genauestens auf Bildschirmen beobachtet. Für den Fall, dass unerlaubt ein Flugzeug in den gesperrten Luftraum eindringt, stehen Schweizer Flugzeuge zum Abfangen bereit.

Die Soldatinnen und Soldaten, die den Luftraum überwachen, können jede Bewegung am Himmel beobachten (Quelle:Bundesheer/Pressestelle)

Umliegende Nationen, wie die Deutschen und die Österreicher, unterstützen die Luftraumüberwachung aus St. Johann in Tirol. Derzeit sind zwei Soldaten des Zentrums Luftoperationen (ZLO) aus Kalkar vor Ort. Sie unterstützen aus einem österreichischen Bunker heraus, um das Luftlagebild und damit auch den Flugverkehr zu überwachen. Es ist eine Partnerschaft die seit acht Jahren erfolgreich stattfindet.

Alles auf dem Schirm

Die Daten, die den zwei deutschen Verbindungsoffizieren und den österreichischen Kameraden vorliegen, werden durch Radare geliefert. Durch die Radartechnik werden Rückstrahlungen von Oberflächen erfasst, sodass Flugobjekte identifiziert und verfolgt werden können. Die Radartechnik ist somit ein wichtiger Bestandteil der Luftraumüberwachung.

Ein Soldat überwacht im Control and Reporting Centre (CRC) des Einsatzführungsbereichs 3 in Schönewalde den Luftraum (Quelle:Bundeswehr/Johannes Heyn)

Unbemannte Flugobjekte (UAVs) und Drohnen stellen eine besondere Herausforderung dar. Mit ihrer geringen Oberfläche für Rückstrahlung können sie nicht einfach erkannt werden. Daher bietet es sich an, die Messung durch mehrere Radare und elektronische Hilfsmittel zu verfeinern. Beispielsweise steht auch ein deutsches Radar in Messstetten für die Datenübermittlung zur Verfügung.

Offene Kanäle

Neben der Radarunterstützung besteht auch ein Informationsaustausch über Wetterkonditionen. Hierbei liefert vor allem der Geoinformationsdienst der Bundeswehr den Schweizer Kameraden wichtige Daten. Denn Regen, Stürme, Schnee und Ähnliches können großen Einfluss auf den Flugbetrieb der zahlreichen Flugzeuge im Luftraum über Davos haben.

Rund um die Uhr im Einsatz

Österreich benutzt wie Deutschland Eurofighter als Alarmrotte, um den Luftraum zu sichern (Quelle:Bundesheer/Pressestelle)

Für den Fall, dass ein unbekanntes Flugzeug den gesperrten Luftraum der Schweizer von Deutschland aus anpeilt oder ihn Richtung Deutschland durchquert, stehen die Eurofighter des Taktischen Luftwaffengeschwaders in Neuburg zur Verfügung. Die sogenannte Alarmrotte beschreibt zwei Kampfflugzeuge, die bei Bedarf mobilisiert werden können. Innerhalb von wenigen Minuten können die Flugzeuge vom bayrischen Flugplatz abheben. Ihr Auftrag ist es dann, das fremde Luftfahrzeug zu erkennen und möglicherweise im deutschen Luftraum abzufangen. Tatsächlich sichert die Luftwaffe 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, und 365 Tage im Jahr den Luftraum über Deutschland und entsendet regelmäßig Alarmrotten.

Das diesjährige Engagement der Luftwaffe in St. Johann endet am 24. Januar. Auch nächstes Jahr wird das Team Luftwaffe wieder die Schweizer und österreichischen Kameraden unterstützen.

Autor: Annika Schulz

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