Aeronautical Engineering – Jet-Quartett macht den Anfang

Sie hatten alle von vornherein nur ein Ziel: Fliegen! Nun haben es die Oberleutnante Simon K., Nicolas G., Felix W. und Leutnant Johannes R. geschafft. Als erste Absolventen des Studiengangs Aeronautical Engineering sind sie ihrem Traum ein entscheidendes Stück nähergekommen. Nach gerade einmal viereinhalb Jahren Studium haben sie nun ihre Abschlussurkunde erhalten. Der stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ansgar Rieks, gratulierte den vier angehenden Jet-Piloten persönlich.

„Sie haben Geschichte geschrieben, denn sie sind die ersten Angehörigen der Bundeswehr, die den Studiengang Aeronautical Engineering erfolgreich absolviert haben. Hierzu möchte ich ihnen persönlich ganz herzlich gratulieren.“ „Das ist natürlich eine Ehre für uns, dass der General persönlich nur für uns nach München reist und uns die Urkunden überreicht“, freut sich Felix W. Gemeinsam mit 14 Kameraden war er einer der Pioniere, die sich 2015 in den neuen Studiengang einschrieben. Gerade einmal zwei scheiterten an der anspruchsvollen akademischen Ausbildung, die mit einem Maschinenbaustudium vergleichbar ist. Die anderen neun angehenden Piloten werden im Laufe des Jahres ihren Abschluss machen. Durch die unterschiedlichen Ausbildungen auf den verschiedenen Flugzeugmustern schließen die Soldaten ihr Studium zeitversetzt ab.

Fliegerische Praxis immer dabei

„Bereits bei der Segelflugausbildung nach dem Offizierslehrgang wusste ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Ich komme aus einem kleinen Ort in der Eifel und bin mit den Tornados aus dem Taktischen Luftwaffengeschwader 33 in Büchel groß geworden. Ich wollte schon immer fliegen. Dieser Studiengang ermöglicht es uns, wesentlich schneller unseren Traum wahrzumachen“, erklärt Oberleutnant Simon K.

Seit 2015 bietet die Universität der Bundeswehr in München den dualen Bachelor-Studiengang an. Bereits vor dem Studium durchlaufen die Studierenden die Segelflugausbildung bis zur Segelfluglizenz und erhalten so schon die ersten richtigen Kontakte mit der dritten Dimension. Etwas über zwei Jahre drücken die jungen Frauen und Männer im Anschluss die Schulbank während ihrer akademischen Ausbildung. Dabei werden sie in grundlegenden Modulen wie Mathematik und Mechanik geschult. Darauf dann aufbauend stehen tiefergehende luftfahrtspezifischen Themen wie Flugregelung, Flugzeugbau, Flugantriebe und Aerodynamik auf dem Lehrplan.

Kurze Wege machen alles einfacher

Hauptmann Matthias Kaufmann ist der Koordinator des Studienganges. Er kümmert sich um die Abstimmung der akademischen Ausbildung. Auch die kurzen Wege zwischen den einzelnen Professuren ermöglichen einen reibungslosen Ablauf. „Bei uns sitzen die Professuren ganz nah beieinander und arbeiten eng zusammen. Das erleichtert wirklich alles. Auch für mich, wenn ich die Stundenpläne der Studierenden koordiniere“, betont Kaufmann. Die enge Zusammenarbeit zwischen der akademischen und der militärischen Seite und das gemeinsam verbindende Ziel des Fliegens bilden die Grundlage für den großen Erfolg des Bachelor-Studienganges.

Fliegerische Grundausbildung in den USA

Nach der akademischen Ausbildung geht es dann für drei Monate nach Goodyear im USUnited States-Bundesstaat Arizona. In dem kleinen Vorort von Phoenix erhalten die jungen Frauen und Männer ihre militärische Motorflugausbildung auf dem Flugzeugmuster Grob 120A.

Je nach geplanter Verwendung und Flugzeugmuster gehen die Flugschüler in der Regel im Anschluss nach Sheppard oder nach Bremen. Auf der Sheppard Air Force Base werden seit über 50 Jahren die jungen Jetpiloten der Luftwaffe ausgebildet. In Bremen besuchen die zukünftigen Transportpiloten die Verkehrsfliegerschule der Lufthansa. Nach einer anschließenden akademischen Abschlussprüfung beenden die Studierenden ihr Studium und starten ihre fliegerische Karriere in einem der Geschwader der Luftwaffe oder in Ausbildungseinrichtungen.

Fliegen, wo andere Urlaub machen

„Ich werde mich dem Taktischen Luftwaffengeschwader 31 ‚Boelcke‘ anschließen und auf dem Eurofighter ausgebildet werden“, sagt Nicolas G. mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen.

Eine besondere Verwendung wartet auch auf Leutnant Johannes R. Er wird im Gegensatz zu seinen Kameraden nicht in einem Geschwader in Deutschland eingesetzt. Ihn führt es zurück nach Texas auf die Sheppard Air Force Base, wo er zukünftig als Fluglehrer auf der Beechcraft T-6 eingesetzt wird. „Ich freue mich sehr, wieder in die USAUnited States of America zurückzukehren. Was gibt es Schöneres, als dort zu fliegen, wo andere Urlaub machen?“, sagt er lächelnd.

Win-Win“ für alle

Mit dem Abschluss der vier angehenden Jet-Piloten wurde ein weiterer Meilenstein zur Steigerung der Attraktivität des fliegerischen Dienstes gesetzt. Denn anders als zuvor sind durch den dualen Studiengang, der sowohl akademische als auch fliegerische Ausbildung vereint, unsere jungen Frauen und Männer gute zwei Jahre früher im Cockpit.

Hier kann ganz klar von der berühmten „Win-Win-Situation“ gesprochen werden. Die Absolventinnen und Absolventen kommen schneller in ihre Verbände, ohne Abstriche in der akademischen Qualifikation machen zu müssen und der Luftwaffe steht fliegerisches Personal früher als bisher zur Verfügung.

Die Freude über den Abschluss des Studiums ist den vier jungen Männern sprichwörtlich ins Gesicht geschrieben. Jetzt beginnt für sie die Zeit, auf die sie über vier Jahre hingearbeitet haben. Die Zeit im Cockpit.

div#stuning-header .dfd-stuning-header-bg-container {background-image: url(http://www.idlw.de/wp-content/uploads/2020/02/Bild2.jpg);background-size: initial;background-position: top center;background-attachment: initial;background-repeat: initial;}#stuning-header div.page-title-inner {min-height: 650px;}
X
X