Was Cicero vor mehr als zweitausend Jahren feststellte gilt auch heute noch. Dabei ist der Anfang um den es hier geht gar nicht so klein. Es geht sogar hoch hinaus. Die Interessengemeinschaft der Deutschen Luftwaffe e.V. kümmert sich nicht nur um die Belange eben dieser Teilstreitkraft, sondern engagiert sich insbesondere um den Nachwuchs. “Junge Menschen an die Faszination Fliegen und Raumfahrt heran zu führen, sie für die Technik zu begeistern, das haben wir uns auf die Fahne
geschrieben”, so Klaus Habersetzer, Präsident der IDLw und ehemaliger Generalleutnant der Luftwaffe.
Eines der Projekte, die gefördert werden, ist das Projekt “Stratosphärenballon” des Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasiums. Die Sechstklässler starten einen spektakulären Versuch: Sie lassen zwei Ballons mit
Experimenten an Bord in die Stratosphäre steigen. Die mit Helium gefüllten Ballons tragen mehrere interessante Versuche mit in die Luft. An der Sonde – eine kleine Styroporbox, die vollgepackt mit Experimenten, Messgeräten und Kameras mit in die Höhe gezogen wird – sind unter anderem vier Reagenzgläser angebracht. In ihnen die Versuchsanordnungen. In einem Röhrchen eine Blume. Ziel: Es soll die Auswirkung der niedrigen Temperaturen und gleichzeitig starken Sonneneinstrahlung auf Pflanzen untersucht werden. Auf den anderen drei Gläsern sind Luftballons angebracht, die schlaff herunter hängen. In den
Reagenzgläsern befinden sich unterschiedliche Flüssigkeiten bzw in einem Luft. Die anderen beiden sind mit stillem Wasser und kohlensäurehaltiger Limonade gefüllt. Frage ist, wie reagieren die Inhalte und die Ballons wenn die Sonde nach oben steigt und der Luftdruck sowie die Temperatur sich verändern?

Mehrere Wochen haben sich die Schüler im sogenannten MINT-Unterricht (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) vorbereitet. Die Ballons mit den Versuchen steigen von Moosburg aus bis auf 37 km Höhe auf, wo es -48,4°C kalt ist. Die vorausberechnete Bahn führte in einer Z-Form zuerst in Richtung Chiemsee, dann mit Höhenwinden zurück über den Süden von München und dann sollten sie bei Holzkirchen landen. Verläuft alles nach Plan, steigen die Ballone etwa zwei Stunden auf, platzen in der Stratosphäre, und die Sonden segeln an Fallschirmen wieder zu Boden. GPS-Tracker senden dann ein Signal. Es ist das dritte Mal, dass die spektakuläre Aktion an der Schule stattfindet. Klaus Habersetzer, der interessierter Zuschauer in Moosburg war und als Zaungast das Vorhaben verfolgt, ist begeistert: „Es ist toll, das Interesse der Jugendlichen an Luft- und Raumfahrt zu fördern und am Ende vielleicht einige für ein Studium in diese Richtung begeistern zu können.” Die IDLw finanziert bundesweit mehrere Projekte an Gymnasien. Für dieses Projekt wurden 7200 Euro dem Gymnasium zur Verfügung gestellt.

Aber wie das so mit Experimenten und Hightech ist. Nicht alles verläuft nach Plan. Der wurde übrigens im Vorfeld akribisch erstellt. Im Vorfeld mussten Genehmigungen eingeholt, Wetterdaten studiert und Flugbahnen berechnet werden.
Sonde zwei, später gestartet, landet zuerst und das wie geplant. Jedoch legt Sonde eins einen Crash hin. Der Fallschirm hat sich verheddert und so landet sie am Ende auf einem Scheunendach deutlich abseits der berechneten Landezone. Der Technik und den Versuchen hat dies aber nichts anhaben können.

Direkt nach der Bergung wurden die Daten ausgelesen und gesichert. Auch eine Kamera war mit an Bord und hat eindrucksvolle Bilder geliefert. Ach ja, die Pflanze hat sich stark verwelkt und bräunlich gefärbt, es liegen scheinbar starke Zellschäden vor, so die erste Annahme der Schüler und der Ballon auf dem Reagenzglas mit kohlesäurenhaltiger Limonade dehnt sich am meisten aus.