Ottobrunn, Oktober 2025 – Rund 220 Expertinnen und Experten aus Industrie, Wissenschaft, Politik und Verteidigung haben beim 2. Weltraumsymposium Wege zur Stärkung der Weltraumsicherheit in Deutschland und Europa diskutiert. Veranstalter waren die IABG und die Interessengemeinschaft Deutsche Luftwaffe e. V. (IDLw). Einer der zentralen Impulsgeber: General (ret.) John W. Raymond, Gründer der U.S. Space Force.
Weltraum als militärischer Operationsraum
IDLw-Präsident Generalleutnant a. D. Klaus Habersetzer betonte:
„Nur mit eigenen defensiven wie offensiven Fähigkeiten bleibt Deutschland ein akzeptierter Akteur im All.“
Prof. Dr.-Ing. Rudolf F. Schwarz (IABG) ergänzte:
„Der Weltraum ist nicht mehr nur ein Unterstützungsraum, sondern ein militärischer Operationsraum.“
Resilienz, Vernetzung und Innovationskraft seien entscheidend, nicht allein technologische Funktionalität.
Investitionen und europäische Initiativen
Staatsminister Florian Hahn verwies auf die Entscheidung der Bundesregierung, bis 2030 rund 35 Milliarden Euro in Raumfahrt- und Verteidigungsstrukturen zu investieren. Der Ukrainekrieg habe die Bedeutung satellitengestützter Systeme für Kommunikation, Navigation und Aufklärung eindrücklich gezeigt.
Auf europäischer Ebene bringen der EU Space Act sowie das deutsch-französische Frühwarnsystem Odin’s Eye neue Dynamik in die Raumfahrt- und Sicherheitsarchitektur.
Transatlantische Zusammenarbeit als Schlüssel
General Raymond lobte die „sehr guten transatlantischen Beziehungen“ und betonte:
„Strategische Zusammenarbeit im All ist entscheidend für globale Sicherheit.“
Interoperabilität und klare Einsatzregeln stärkten Abschreckung und Handlungsfähigkeit demokratischer Staaten.“
Neue Fähigkeiten und zivil-militärische Synergien
Die Bundeswehr baut ihr Weltraumkommando zu einem operativen Führungszentrum aus und erweitert ihre Aufklärungsfähigkeiten, u. a. durch SAR-Lupe und das elektro-optische System GEORG.
Ein Beispiel für technologische Souveränität ist das neue Competence Centre Optics (CCO) der IABG – ein Testzentrum für hochpräzise Satellitensensorik.
Klarer Rechtsrahmen für Sicherheit im Orbit
Weltraumrechtsexperte Prof. Dr. Dr. h.c. Stephan Hobe beleuchtete zentrale Fragen zu Haftung, Konfliktvermeidung und möglichen Bezügen zu NATO-Artikel 5.
Konsens: Internationale Regeln sind unerlässlich, um Eskalationen im All zu verhindern und Handlungsfähigkeit zu sichern.
Eine rund um gelungene Veranstaltung, welche wir auch im Jahr 2026 gemeinsame mit der IABG und unseren Partnern wieder veranstalten werden.



